Freitag, 20. November 2015

#20: Rituale sind was für Spießer!? oder: Wie man Routinen bewusst einsetzen kann.

Die meisten Menschen winken ab, sobald von Ritualen die Rede ist. Zu beklemmend die Kindheitserinnerungen an tägliche Tischgebete oder Kirchenbesuche am Sonntag. Zu peinlich das jährliche Querflöte-Vorspiel für die lieben Großeltern an Weihnachten oder dann etwas später das öffentliche Fegen auf dem Rathausmarkt zum 30sten. Zu steif, die Brautvaterrede auf der letzten Hochzeitsfeier. Zu altbacken, zu eng, zu unflexibel. Für viele auch zu mystisch: „Entschuldigung, Rituale haben zu viel mit Glaube und diesem überirdischen Firelfanz zu tun. Viel zu uneindeutig!“. Viel zu unklar, zu spielerisch, zu gewöhnlich.

Wenn man mal genau hinguckt, sind wir umringt von Ritualen und Routinen: Kaffee zum Frühstück, Hochzeiten, Taufen, Scheidungen, Beerdigungen, Sekt bei Erfolg, Schulanfang, Absolventenfeier, Blumen am ersten Arbeitstag, Kuchen am Jahrestag, Feiern aufm Kiez am Samstag, der mittägliche Büroschrei „Mahlzeit!“ – um nur ein paar zu nennen. Kurz: gesellschaftliche, sportliche, gar politische Ereignisse sind voll davon. Wir sind Rituale sozusagen. Man munkelt, dass Menschen Gewohnheitswesen sind.

Wozu sind sie eigentlich gut und wie können wir sie uns hinsichtlich Achtsamkeit zunutze machen?
Rituale struktieren, framen, geben Orientierung, leiten etwas ein, schließen etwas ab. Und das bewusst: mit Vorbereitung, häufig sichtbar für die Öffentlichkeit. Rituale strukturieren Abläufe, erzeugen Bilder, gestalten Wirklichkeit, schreiben Geschichten.

Routinen und Rituale sind nichts anderes als das bewusste Gestalten einer Situation oder anders gesagt: der Wechsel zwischen Settings. Zu diesem Thema habe ich vor ein paar Tagen schon einen Post geschrieben, für mehr hier entlang.

Ich persönlich habe mich in meinem Alltag für ein paar Rituale entschieden – nicht zu viele, um noch atmen zu können und beweglich zu bleiben. Diese paar sind mir dafür sehr wichtig und wenn ich sie „auslasse“ fehlt was. Machen kann man ja viel, die Frage ist jedoch: Was passt zu mir? Was macht Freude? Was hilft zügig, aufzuwachen oder zu entspannen (und gleichzeitg wach zu bleiben)? Was fällt leicht in den Alltag zu integrieren?

Und jetzt du dir. Ich hätte da mal zwei Fragen an dich. Wenn ich davon ausgehe, dass du ziemlich genau weißt, was dir gut tut:

- Was machst du eigentlich so, um in den Tag zu starten?
- Was tust du, um dich abends zu sammeln und den Tag abzuschließen?


Hier für alle die mehr lesen möchten, ein inspirierender Artikel zum Thema Morgenroutine.

Einen guten Freitag für euch.

Bis morgen.
Tatjana

#timeout #achtamkeit #mindfulness #rituale #startindentag #entspannungstechnik #teatime





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