Montag, 17. März 2014

#justenter No.1: Kopf oder Bauch? Warum es keine rein rationalen Entscheidungen gibt und was man von Hirnforschern lernen kann.

Im ersten Post meiner neuen Blogreihe #justenter, in der ich über Entdeckungen und Erkenntnisse vom Besuch der schweizerischen Ausstellung ENTSCHEIDEN schreiben möchte, geht es um Kopf- und Bauchentscheidungen. Ich habe mich gefragt: Wie entscheiden wir eigentlich – mit dem Verstand oder doch eher intuitiv? Gibt es denn rein rationale Entscheidungen?
Endlich - hier ist der Beweis! Gefühle spielen bei jeder Entscheidung eine Rolle. Egal, ob eine automatisierte Entscheidung, also eine routinierte oder eine Entscheidung aus dem Affekt heraus (beispielsweise aus Wut) getroffen wird. Egal, ob rational und somit systematisch zwischen zwei Alternativen entschieden wird. Ganz egal. Gefühle sind immer mit von der Partie. 
Denn: Laut Hirnforscher Gerhard Roth gibt es keine rein rationalen Entscheidungen. Bei Entscheidungen hat das Gefühlshirn auch bekannt unter limbischem System (übrigens das Gegenstück zum rationalem System) einiges mitzureden. Es ist dafür verantwortlich, dass Ziele und Wünsche überhaupt entstehen können. Und es hat das letzte Wort, wenn es darum geht, die Entscheidung tatsächlich umzusetzen. Also wenn man so will ist das Gefühlshirn Türsteher für alle Entscheidungen und gibt das Go, um Handlungen der Entscheidung entsprechend auszulösen. Oder anders formuliert: Bei rationalen Entscheidungen greift unser Gehirn immer auf Erfahrungen und damit verbundenen Gefühle zurück.
von Maja Storch
Deshalb meine Empfehlung: Hängt die Vorstellung von „Beim nächsten Mal höre ich nur auf meinen Kopf!“ an den Nagel und seid euch eurer Hirnvielfalt bewusst. Es leben die Emotionen!
Und wer jetzt sagt: „Naja, Emotionen sind wichtig jaja, davon habe ich jede Menge und genau das ist ja das Problem beim Entscheiden!“ die/der darf sich auf den kommenden Beitrag #justenter No.2 freuen, wenn es um Willenskraft und andere Einflüsse auf das Entscheidungsverhalten geht.
Und denkt dran: 20.000 Entscheidungen täglich. Wahnsinn, ich bin immer wieder beeindruckt.
Allen eine gute Woche und passende Entscheidungen.
#justenter

Dienstag, 11. März 2014

Ja! Äh ne! Oder doch. Vielleicht? - Vom Entscheiden und dem Supermarkt der Möglichkeiten


Guten Tag, Hallo, Sehr geehrte Leser, Moin Moin. Hi. Mhm oder doch lieber: Liebe Leser!? Ja, das ist gut:
Hi liebe Leser.

Wir treffen täglich im Schnitt 20.000 Entscheidungen, äh noch einmal zwanzigtausend Mal täglich ja oder nein, schwarz oder weiß, sofort aufstehen oder den Wecker nochmal 9 Minuten weiterstellen, Kaffee oder Tee, Bahn oder Auto, Suppe oder Salat und und und. Ganz zu schweigen von den wirklich relevanten Entscheidungen - privat und beruflich. 

Heute soll’s um die Entscheidungs-Ausstellung gehen, die ich im Dezember besucht habe. Das Stapferhaus bei Zürich hat die Latte für alle zukünftigen Ausstellungen, die ich besuchen werde sehr hoch gehängt. Denn die kreative Leitung hat dem Titel und Thema ENTSCHEIDEN. EINE AUSSTELLUNG ÜBER DAS LEBEN IM SUPERMARKT DER MÖGLICHKEITEN alle Ehre gemacht: Die gesamte Ausstellung, tatsächlich alles war im Stil eines Supermarkts gestaltet. An Obst- und Gemüsewaagen-Stationen gab’s Fragen zum eigenen Entscheidungsverhalten, die Auswertung danach als Kassenbon, Umkleiden waren zu O-Ton-Hörkabinen über die Qual der Wahl umfunktioniert, Entscheidungstipps gab's in Supermarkt-Regalen und gezahlt wurde zum Schluss an der Supermarkt-Kasse, alle Waren mussten selbstverständlich vorher aufs Band.
Also beim "Ständigen Entscheiden" war viel dabei fürs Auge und den Entdeckergeist. Seht selbst:




Und weil es dort so gut und schön war, werde ich meine Entdeckungen und Erkenntnisse aus dem Supermarkt mit euch teilen. Hier an Ort und Stelle veröffentliche ich ab sofort regelmäßig Tipps, Strategien und Wissenswertes auf dem Weg Entscheidungen zu treffen. Diese 20.000 "Entweder/oders" werden doch zu bändigen sein.
Ich nenne es „just enter“ – im Sinne von EINFACH EINTRETEN, einfach entscheiden für was Anderes, vielleicht was Neues.
Ab Mitte März geht’s los. Und schon mal vorweg: Ich bin kein Fan von „DER richtigen Entscheidung“. Das würde bedeuten, es gibt auch falsche. Aus meiner Sicht gibt es die nicht, da wir unsere Entscheidungen unter momentan vorherrschenden Rahmenbedingungen, mit aktuellem Wissen und in einem bestimmten emotionalen Zustand treffen – so wie es halt gerade möglich ist. Klar, man kann etwas tun, um eine möglichst passende Entscheidung zu treffen, z.B. möglichst relevante Infos zu bekommen oder sich über die Motive der Entscheidung bewusst werden. Gewissheit allerdings hat man ja nie wirklich. Ich denke, es geht vor allem darum, lieber eine, nämlich diese Entscheidung als keine zu treffen. Was meint ihr?


Zum Schluss noch ein Blick auf's stille Örtchen im Stapferhaus. Auch dort hat man die Wahl zwischen blau, Blümchen, rosa oder weiß...wer sich nicht entscheiden kann, verweilt wohl dort. 

PS* Die Ausstellung ist übrigens schon mehrmals verlängert worden. Also wer Lust bekommen hat, hat bis 25. April die Chance für einen Besuch.

PPS* Das Leben schreibt immer wieder tolle Geschichten und Menschen brauchen Vorbilder. Wer Mut zur Entscheidung aus Geschichten anderer schöpfen möchte, kann hier weiterlesen.

#justenter