Montag, 2. November 2015

#2: Das Perfekte im Unperfekten oder: Hello Montag.

Moin Moin, hallo Leute, hallo Montag.
Was bedeutet für dich Perfektion? Wie sieht eine perfekte Situation für dich aus?
Verbindest du sie mit Ordnung? Oder mit reibungslosen Prozessen ohne Abweichung? Mit Schritten, die aufeinander folgen müssen, sollen? Mit Situationen, in denen alles passt, alles ineinanderfällt - wie bei Tetris (kennen das eigentlich noch alle!? Das ist so ein Gameboyspiel aus den 90ern... ;-))? Verbindest du Perfektion mit berechenbarem, gar immer gleichem Verhalten anderer? Mit dem erhabenen Gefühl von Kontrolle? Und dann endlich: mit herrlicher Ruhe?

Das Doofe dabei ist nur, dass weder Menschen noch Rahmenbedingungen (wenn man es bis zum Ende durchdenkt) tatsächlich steuerbar sind. Verhalten und entstehende Situationen sind von so komplexen Zusammenhängen abhängig und nur teilweise vorauszusehen. Man kann nicht voraussetzen, dass sich Menschen nach dem Input - Output- Prinzip verhalten, bei dem man immer immer immer ein bestimmtes Endergebnis erwarten kann, nachdem man etwas sagt, anregt, fordert oder beschließt. Übrigens der größte Unterschied zwischen Mensch und Maschine - neben noch ein paar anderen. Dafür sind wir wiederum zu komplex - geleitet von Gefühlen, Interessen, Beziehungskonstellationen, Realitätskonstruktionen und vielem mehr. So viel mehr. So schön. Und so wenig berechenbar. Das macht uns Angst oder zumindest unsicher: "Urg, es könnte anders kommen als ich mir das vorgestellt und geplant hatte, mich so schön darauf eingerichtet habe. Diese fiese Ungewissheit, dieses Chaos. Es wäre doch so einfach...". Mhm, ja stimmt. Ist es aber nöcht. Welcome to the real world!

Klar, um all diese Komplexität zu reduzieren schaffen wir uns immer wieder Ordnung in Form von Regeln, Standards, Erwartungen an bestimmtes Verhalten, auf die wir uns geeinigt haben. Und nach denen wir uns ausrichten. Das gibt Gewissheit. Darauf verlassen wir uns. Ansonsten würde Zusammenleben und Zusammenarbeiten ja gar nicht funktionieren oder wenn dann nur stockend. Aber Perfektion? Wenn doch logisch ist, dass nichts konstanter ist als die Veränderung!? Ist es vor dem Hintergrund nicht verrückt, Perfektion zu erwarten?

Perfekt geht nicht, nicht unter Menschen. Und ohne Menschen geht's nicht, weil Menschen Menschen brauchen. Eigentlich so simpel. Und gleichzeitig so schwierig.
Ich würde sagen: Perfektionitis hat die nächste Zeit mal Pause, spannt aus, chillaxed ein wenig. Hat ja auch die letzten Jahre ganze Arbeit geleistet :o). Was dann kommt ist vielleicht Chaos, Unvorhergesehenes. Vielleicht auch das mulmige Gefühl von Kontrollverlust. Vielleicht ist es aber auch ok und du kannst es (aus)halten. Und vielleicht entsteht daraus etwas Neues, etwas Anderes. Vielleicht etwas so Schönes.

Habt einen prima Start in eine unperfekte Woche.
Tatjana

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